Glück und Arbeit Hand in Hand © photocrew / fotolia.com

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Glück und Arbeit Hand in Hand

Viel Glück fürs neue Jahr! Dieser Wunsch gehört wie selbstverständlich zum Jahreswechsel. Doch was ist Glück überhaupt und was macht uns glücklich?

In der Glücksforschung wird Glück vor allem im Sinne des subjektiven Wohlbefindens und nicht des „Glückhabens“, also des Zufallsglücks (z.B. ein Lottogewinn), verstanden. Glück – oder das eigene Wohlbefinden – stellt den Grad der Zufriedenheit mit dem eigenen Leben dar. Diese Lebenszufriedenheit hängt eng mit dem eigenen Berufsleben zusammen, wie auch Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel, Professor an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, weiß, der sich bereits intensiv mit interdisziplinärer Glücksforschung auseinandergesetzt hat.

In einer aktuellen Studie zum Zusammenhang von Arbeit und Glück konnte das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) eine Steigerung der Lebenszufriedenheit der Bevölkerung bei sinkender Arbeitslosenquote nachweisen. Je weniger Arbeitslose, desto glücklicher sind die Menschen. Auch der europäische Vergleich stützt dieses Ergebnis: In Griechenland, wo die Arbeitslosigkeit zuletzt am deutlichsten gestiegen ist, hat sich die Lebenszufriedenheit auch am deutlichsten verringert.

Dieser Zusammenhang klingt eigentlich plausibel, doch haben solche „Glücks-Studien“ auch gezeigt, dass der zunehmende Reichtum unserer Gesellschaft noch keinesfalls zu einer Steigerung des Glücksgefühls geführt hat. Denn Geld allein macht ja bekanntlich doch nicht glücklich. Können mit der Arbeit hingegen Ziele verfolgt werden, die zur eigenen Persönlichkeit passen, wirkt sich dies positiv auf die Lebenszufriedenheit aus – ein weiteres Ergebnis der Untersuchung des IW.

Vom Job zur Berufung

Eine große Bedeutung für die eigene Zufriedenheit im Beruf hat somit die eigene Einstellung zur Arbeit: Arbeit, die als Job verstanden wird, als eine lästige Pflicht, um den Lebensunterhalt zu verdienen, macht nicht glücklich. Auch Arbeit, die nur auf eine Karriere ausgerichtet ist und sich auf das Erreichen eines gesellschaftlichen Status beschränkt, macht auf Dauer nicht glücklich. Arbeit muss vielmehr als Berufung verstanden werden, um als Glücksfaktor zu wirken. Sie soll Erfüllung bringen und sogenannte „Flow-Erlebnisse“ schaffen – Momente, in denen man in einer Tätigkeit völlig aufgeht und in denen man eins mit sich selbst ist. Der Arbeitsplatz ist zu einem Ort der Selbstverwirklichung geworden.

Machen Sie Ihre Mitarbeiter glücklich!

Unternehmen können und sollten die Voraussetzungen dafür schaffen, damit Arbeit als Berufung begriffen wird. Konkret bedeutet dies:

  • Arbeit muss die Talente und Fertigkeiten eines Mitarbeiters möglichst umfassend fordern. Sowohl Über- als auch Unterforderung sind zu vermeiden.
  • Der Mitarbeiter muss das Gefühl haben, dass seine Arbeit für andere Menschen eine Bedeutung hat.
  • Die Förderung der Weiterbildung der Mitarbeiter sorgt für persönliches Wachstum und Selbstbestätigung.
  • Bieten Sie den Mitarbeitern die maximale Entscheidungsfreiheit im Rahmen des übertragenen Aufgabengebietes.
  • Durch Teamwork und ein positives Arbeitsklima macht Arbeit Spaß.
  • Arbeit benötigt familienfreundliche Bedingungen, denn neben Arbeit sorgen vor allem die sozialen Beziehungen für Glück.
  • Die Mitarbeiterführung sollte geprägt sein durch Mentoring, Vorbildfunktion und Fairness.
  • Begegnen Sie Ihren Mitarbeitern mit Anerkennung und Respekt.

„Glückliche“ Unternehmen sind leistungsfähiger

Diese Voraussetzungen sind die Grundlage für eine „Happiness-Strategie“, die Sie in Ihrem Unternehmen unbedingt berücksichtigen sollten. Denn Mitarbeiter, die sich im Unternehmen wohl fühlen, sind motivierter und sind leistungsfähiger. Sie zeigen Engagement und verhalten sich gegenüber ihrem Arbeitgeber loyal. Wird das Wohlbefinden der Mitarbeiter im eigenen Unternehmen verbessert, wird sich das auch positiv auf die Ergebnisse auswirken.

 

Quellen:

Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Pressemitteilung: Lebenszufriedenheit – Das Glück hängt an der Arbeit (Download Pressemitteilung IW-Köln)

Ruckriegel, Karlheinz (2015): Wann sind Mitarbeiter zufrieden? In: aquisa – Zeitschrift für Marketing und Vertrieb, Ausgabe 06/2015, S. 38f (Download Beitrag Aquisa)

www.ruckriegel.org

Weitere Studien:

StepStone Studie: Glück am Arbeitsplatz (2013) (Download StepStone-Studie)